Die familienergänzende Kinderbetreuung ist volkswirtschaftlich und gesellschaftlich von zentraler Bedeutung und muss deshalb gestärkt werden. Ihrem Wert muss mit einer weitsichtigen und langfristigen Politik Rechnung getragen werden. Die Junge Mitte sieht die familienergänzende Kinderbetreuung nicht nur als Betreuungs- sondern auch als Bildungsinstitutionen in der frühen Kindheit. Um diesen wichtigen Beitrag gut leisten zu können, ist die Qualität von den Betreuungs- und Bildungsinstitutionen ausschlaggebend. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern und dem Fachkräftemangel nachhaltig entgegenzuwirken, braucht es neben der Stärkung der ausserfamiliären Betreuungsangebote auch familienfreundliche Arbeitsbedingungen und die Einführung einer Elternzeit.
Die Junge Mitte Schweiz hat eine Vernehmlassungsantwort zur Umsetzung der parlamentarischen Initiative 21.403 «Überführung der Anstossfinanzierung in eine zeitgemässe Lösung» eingereicht. Darin nimmt sie zum Vorschlag der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates (WBK-N) für ein neues Gesetz zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit oder Ausbildung und die Verbesserung der Chancengerechtigkeit für Kinder im Vorschulalter Stellung.
Familien sind das Rückgrat unserer Gesellschaft und für deren Entwicklung und Stabilität von grösster Bedeutung. Ihrem Wert muss mit einer weitsichtigen und langfristigen Politik Rechnung getragen werden. Dies bedeutet, Rahmenbedingungen zu schaffen und anzupassen, die Familien benötigen, um zufrieden und nach ihren Vorstellungen und Bedürfnissen in der Schweiz leben zu können. Nach wie vor ist die ausserfamiliäre Betreuung oft eine finanzielle Herausforderung für Familien. «Es darf nicht sein, dass die Ausgaben für Familien für die externe Betreuung so hoch sind, dass sich eine Beteiligung am Arbeitsmarkt aus finanziellen Gründen nicht lohnt», sagt Marc Rüdisüli, Präsident Die Junge Mitte Schweiz. Dementsprechend braucht es gesetzliche Grundlagen, die sich dem gesellschaftlichen Wandel anpassen und berufstätige Eltern entlasten.
Die Stärkung der ausserfamiliären Betreuung sowie die Erhöhung dessen Qualität ist nicht nur gesellschaftlich sondern auch volkswirtschaftlich von zentraler Bedeutung. Zur Entschärfung des zunehmenden Fachkräftemangels braucht die Schweiz unter anderem ein genügend ausgebautes, bezahlbares und qualitativ hochwertiges Betreuungsangebot. Gleichzeitig erhöht die familienergänzende Kinderbetreuung auch die Chancengleichheit für Kinder, da diese Institutionen bereits in den frühen Jahren zu einer aktiven Förderung der Entwicklung aller Kinder beitragen.
Die Junge Mitte ist überzeugt, dass eine nationale Strategie in der familienergänzenden Bildung und Betreuung unter Berücksichtigung der föderalistischen Aufgabenteilung sinnvoll und zielführend ist. Sie unterstützt darum die parlamentarische Initiative, fordert jedoch, dass in einem gleichen Schritt auch qualitative Bedingungen an die finanzielle Unterstützung von Betreuungs- und Bildungsinstitutionen gekoppelt werden. «Nur die finanzielle Unterstützung von ausserfamiliären Betreuungsinstitutionen ohne Berücksichtigung der Qualität erachtet Die Junge Mitte als zu einseitig und nicht zielführend», sagt Marc Rüdisüli.
Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern und dem Fachkräftemangel nachhaltig entgegenzuwirken, braucht es neben der Stärkung der ausserfamiliären Betreuungsangebote auch familienfreundliche Arbeitsbedingungen, wie die Möglichkeit für Teilzeitarbeit und Jobsharing, und die Einführung einer Elternzeit. So ermöglicht eine Elternzeit bereits frühzeitig, die Arbeitsteilung ebenfalls in der Familie und Erziehung zu finden. Die Junge Mitte Schweiz ist überzeugt, dass eine Elternzeit den Bedürfnissen einer modernen Familie entspricht und volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Darum steht als ein wichtiger nächster Schritt die Einführung einer nationalen Elternzeit an.
Auskünfte:
Marc Rüdisüli, Präsident Die Junge Mitte, Tel. 076 564 27 26, marc.ruedisueli@diejungemitte.ch