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Am 15. Mai

Ja zu Frontex / Schengen

Worum geht es?
Die EU rüstet seit 2016 ihren Grenz- und Küstenschutz mit mehr Personal und technischer Ausrüstung auf, damit die «Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex)» ihre Aufgaben im Grenz- und Rückkehrbereich besser wahrnehmen kann. Da es sich um eine Schengen-Weiterentwicklung handelt, ist auch die Schweiz an diesem Ausbau beteiligt. Der finanzielle Beitrag der Schweiz steigt bis 2027 von ursprünglich 14 Millionen Franken pro Jahr auf rund 61 Millionen Franken pro Jahr. Zudem soll die Schweiz Frontex mehr Personal zur Verfügung stellen.Die Vorlage wurde von beiden Räten im Oktober 2021 verabschiedet. Das Referendum wurde von mehreren linken NGOs ergriffen und von den Grünen und der SP unterstützt.

Die Haltung der Jungen Mitte

Die Mitgliedschaft im Schengen-Raum lohnt sich für die Schweiz in mehrfacher Hinsicht: Sowohl der Tourismus als auch die Gesamtwirtschaft profitieren davon. Einzelpersonen geniessen Reisefreiheit in ganz Europa. Die Schweizer Polizei- und Sicherheitsbehörden können durch internationale Zusammenarbeit besser und einfacher sicherstellen, dass die organisierte Kriminalität und Banden gar nicht erst in die Schweiz kommen oder rasch wieder ausgewiesen werden können. Im Schengen-Assoziierungsabkommen hat die Schweiz zudem ein umfassendes Mitspracherecht.

Die Situation an den Schengen Aussengrenzen ist nicht perfekt. Wenn sich die Schweiz aus Frontex und damit auch aus Schengen zurückzieht, wird aber weder die Situation verbessert noch ist damit auch nur einem Flüchtling geholfen. Durch die Erweiterung des Schengen-Besitzstandes kann die Schweiz mehr Grenzwächter an die Aussengrenzen entsenden. Nur wer dort dabei ist, kann auch direkt und aktiv auf Verbesserungen hinarbeiten. Diese Verantwortung müssen wir wahrnehmen.

Aus diesen Gründen unterstützt Die Junge Mitte Schweiz ein Ja zur Erweiterung des Schengen-Besitzstandes und sagt am 15. Mai Ja zu Schengen und Ja zu Frontex.

Wir sagen JA ...

1

... zu einer Schweiz, die in Europa Verantwortung übernimmt

Als Schengen-Mitglied hat die Schweiz ein Mitsprache- und Mitbestimmungsrecht bei Frontex und ist Mitglied im Verwaltungsrat. Sie kann so aktiv darauf hinwirken, dass sich die europäische Grenzschutz- agentur in ihrer Arbeit verbessert und die Grundrechte an den Aussengrenzen besser eingehalten werden. So unterstützt unser Land das Grundrechtsbüro von Frontex seit 2021 mit zwei Expertinnen. Auch kann die Schweiz die rechtlichen Rahmenbedingungen von Frontex als Schengen-Mitglied direkt beeinflussen. Mit einem Nein nehmen wir hingegen unsere Verantwortung nicht wahr. Wir stellen uns ins Abseits – und damit ist niemandem geholfen.

2

... zur Reisefreiheit

Die Corona-Pandemie hat uns aufgezeigt, wie mühsam es ist, wenn man in Europa bei jedem Grenzübertritt kontrolliert wird und nicht mehr einfach spotan für einen Ausflug nach Frankreich, Italien oder Deutschland einreisen kann. Mit dem Schengen-Abkommen ist diese Freiheit in pandemiefreien Zeiten garantiert, und zwar von Lappland bis Sizilien und von der portugiesischen Küste bis zu den griechischen Inseln. So vermeiden wir Staus an den Grenzen und Warteschlangen an den Flughäfen. Für Personen, die beispielsweise aus Japan oder den USA Europa besuchen möchten, wurde das Schengen-Visum geschaffen. Es ermöglicht ihnen freies Reisen auf unserem Kontinent und ist für die Tourismusbranche in der Schweiz enorm wichtig. Wenn die Schweiz die Zusammenarbeit mit Frontex verweigert und aus Schengen austritt, gefährdet sie damit auch den Tourismus. Denn wenn Europareisende künftig wieder ein separates Visum für die Schweiz benötigen, werden sie das Matterhorn, den Rheinfall und das Jungfraujoch in den meisten Fällen links liegen lassen. Für unsere bereits arg gebeutelten Hoteliers und Reiseveranstalter wäre das fatal.

3

... zu sicheren Grenzen

Mit dem Schengen-Abkommen, dem die Schweiz 2008 beigetreten ist, wurden die systematischen Grenzkontrollen zwischen den beteiligten Ländern abgeschafft. Gleichzeitig wurde ein gemeinsamer Sicherheitsraum geschaffen, indem die Polizeikräfte dieser Länder grenzübergreifend eng zusammenarbeiten. Um diesen Raum zu schützen, wurden die Kontrollen an den Aussengrenzen verstärkt und besser koordiniert - dafür hat man die Grenzschutzagentur Frontex geschaffen. Die Schweiz hat sich bereits in der Vergangenheit finanziell und mit Personal an Frontex beteiligt, denn ein Schutz von Europas Aussengrenzen schützt letztlich auch unsere Landesgrenzen. Grosse Flüchtlingsbewegungen und die Zunahme der internationalen organisierten Kriminalität haben diese Aufgabe in den letzten Jahren aber immer anspruchsvoller gemacht. Die nationalen Grenzschützer waren nicht selten überfordert, es kam auch zu Menschenrechtsverstössen. Frontex soll deshalb ausgebaut werden, um die europaweite Zusammenarbeit beim Grenzschutz und die Rückführung von illegal Eingereisten zu verbessern, sowie die Einhaltung der Grundrechte für Migratinnen und Migranten besser durchzusetzen.

4

... zu mehr Sicherheit

Ein zentraler Bestandteil des Schengen-Abkommens ist die grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit. Die Schweizer Sicherheitsbehörden haben seit dem Schengen-Beitritt direkten Zugang zum Schengener Informationssystem (SIS II) und zum Visa-Informationssystem (VIS). Diese Systeme sind für unsere Polizei heute zentrale Fahndungsinstrumente. Gemäss Angaben der Bundespolizei (fedpol) lieferte die SIS-Datenbank im Jahr 2019 der Schweiz 21’000 Fahndungstreffer – also rund 57 wichtige Hinweise pro Tag! Durchschnittlich wird die SIS-II-Datenbank allein aus der Schweiz täglich rund 320’000 Mal abgefragt. Das VIS-System hingegen speichert Daten von Personen, denen durch die Schweiz oder ein anderes Schengen-Land ein Visum verweigert wurde. Durch die Erfassung biometrischer Daten wird auch der Visumsmissbrauch verringert.

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